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Der Gewerbeverein will im Sommer ein Fest für die Stadt lancieren – und das Adventsdorf wird nochmals etwas grösser
27. Mär 2023
Autor: Oltner Tagblatt - Fabian Muster
Sommers wie winters will der Gewerbe Olten die Innenstadt beleben und den Detailhandel stärken. Neben dem ausgebauten Adventsdorf will der Verein einen neuen Event aufbauen.
Auch wenn Corona vorbei ist: An den Läden in Olten ist die Pandemie nicht spurlos vorübergegangen: Der Onlinehandel ist noch stärker geworden, und nun kommt die mit der Inflation auf die Stimmung drückende Wirtschaftslage inklusive Fachkräftemangel hinzu. «Der Schuh drückt beim Detailhandel, da müssen wir was machen», sagt Darko Bosnjak, Co-Präsident von Gewerbe Olten.
In den vergangenen Jahren ist der einheimische Gewerbeverein mit vielen innovativen Ideen in Erscheinung getreten: Rabatt-Aktion auf die Oltner Gutscheine, das Schirmdach über der Kirchgasse oder das neue Adventsdorf vor Weihnachten. Nun will der Vorstand einen weiteren Anlass lancieren und hat dazu erste Eckpunkte an einem Infoabend im Hotel Olten vorgestellt.
«Der Ildefonsplatz ist der schönste Platz in Olten»
Neu soll es Ende Juni eine zweitägige Veranstaltung mit dem vorläufigen Projektnamen «Midsommar Olten» geben. Am Freitag und Samstag, 23./24. Juni, möchte Gewerbe Olten auf dem Ildefonsplatz in der Oltner Altstadt Marktstände aufstellen, wo der Detailhandel seine Produkte präsentieren kann.
Zusätzlich werden die umliegenden Gastrobetriebe wie «Suteria», «Bodega El Pato» und «Waadtländerhalle» Speis und Trank anbieten, Bänke und Tische werden aufgestellt. Zusätzlich ist ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Tombola/Lotto und Workshops angedacht. Dafür ist eine Bühne eingeplant. Für das Ambiente sollen Fahnen und Lichterketten sorgen.
«Der Ildefonsplatz ist der schönste Platz in Olten», sagt Vorstandsmitglied Mike Zettel. Man müsse nicht alles in der Kirchgasse durchführen. Auf den von einigen der rund 20 Mitglieder vorgebrachten Einwand, dass der Platz in der Oltner Altstadt schnell einmal an seine Kapazitätsgrenze kommen könnte, erwiderte er: Zum einen sollen keine Festzelte aufgestellt werden, sondern nur Marktstände.
Zum anderen könne auch die Marktgasse einbezogen werden. Zettel zeigte sich aber optimistisch: «Es gibt genügend Platz und spannende Möglichkeiten!»
Der Gewerbeverein will mit dem neuen Sommeranlass vor allem etwas aus der Stadt für die Stadt machen. Das heisst: Im Gegensatz zum Adventsdorf sollen vor allem Menschen aus der Region angezogen werden. Der Vorstand rechnet mit einem Aufmarsch von rund 5000 Besucherinnen und Besuchern. Der Eintritt ist kostenlos, doch ein Solidaritäts-Pin – ähnlich wie die Fasnachtsplakette beim grossen Umzug – soll mithelfen, den Anlass zu finanzieren.
Adventsdorf: 150’000 Besuchende angestrebt
Auch beim Adventsdorf hatte der Vorstand von Gewerbe Olten Neuigkeiten zu berichten. Es soll nochmals alles eine Spur grösser werden. So hat Organisator Mike Zettel vor, mehr Markthäuschen als bisher aufzustellen: statt 50 neu 80 Stück. Es ist vorgesehen, den Perimeter auf den Schützivorplatz zu erweitern. Dort soll zum Beispiel auch das Gastrozelt Zum wisse Rössli, das vom Restaurant Terminus betrieben wird, aufgestellt werden.
Die Schlittelbahn, die im vergangenen Jahr erstmals betrieben wurde, möchte Zettel zudem verlängern. Und auch der Flying Santa, der Weihnachtsmann, der bisher jeweils um 18 Uhr vom Coop-City-Dach auf die Mühlegasse geflogen ist, erhält eine neue Route.
Eine Ausweitung des Adventsdorfs auf den Munzingerplatz ist bisher nicht angedacht. Man wolle so den zentralen Parkplatz mitten in der Innenstadt nicht für einen Monat besetzen, sagte Zettel.
Im vergangenen Jahr hat das Adventsdorf die selbst vorgegebene 100’000er-Marke bei den Besuchenden geknackt. 2023 will Zettel nochmals einen drauflegen: Sein Ziel sind 150’000 Besucherinnen und Besucher. Und auch das letztjährige Budget von 350’000 Franken soll erhöht werden.
Lokales Gewerbe noch stärker einbinden
In diesem Jahr will der Gewerbeverein die lokale Wirtschaft noch stärker einbinden. So denkt der Vorstand über ein Gewerbehaus nach, in dem sich der Detailhandel zu einem günstigen Preis einmieten kann.
Laut Co-Präsident Darko Bosnjak will man so dem hiesigen Gewerbe einen eigenen Stand für die Ausgabe vom 2024 schmackhaft machen. Organisator Zettel geht nämlich davon aus, dass bis dann noch die Chance besteht, sich ein Markthäuschen zu ergattern, in späteren Ausgaben ab 2025 rechnet er bereits mit Wartelisten wegen des grösseren Interesses von auswärtigen Schaustellenden und Marktfahrenden.
Verschiedentlich brachten einzelne Mitglieder an der Infoveranstaltung auch Verbesserungsvorschläge ein. So wünschte sich Christian Meyer von der Buchhandlung am Klosterplatz etwa, dass das Adventsdorf zur Konradstrasse hin offener, attraktiver und einladender wirkt. Zettel zeigte Verständnis dafür und stellte in Aussicht, dass es in diesem Jahr auch von der Baslerstrasse her ein Eingangstor geben könnte – wie dies bisher westlich und östlich der Kirchgasse der Fall war.
Nicht zuletzt wurde von einigen Gewerbetreibenden der Wunsch geäussert, dass die Geschäfte von den Markthäuschen des Adventsdorf weniger stark an Sichtbarkeit verlieren. Auch in diesem Fall sind die Organisatoren an einer Lösung interessiert. So machte Zettel ein paar Vorschläge, wie sich die Läden besser in das Adventsdorf integrieren könnten und es so zu einem Gewinn für alle wird.